Hortus-Netzwerktreffen in Bayern

Am 29. Juli fand auf Einladung von Hortus-Netzwerk-Initiator Markus Gastl und seiner Frau Gerlinde in Bayern ein großes Hortus-Netzwerktreffen statt. Trotz nahezu tropischer Temperaturen haben es sich die eingefleischtesten Hortusianer/innen nicht nehmen lassen, nach Bayern zu pilgern.

Das Programm war straff (4 Hortus-Gärten), aber zwanglos, also konnte es sich jeder so richten wie es für ihn/sie passte. Das Treffen startete offiziell im Hortus Insectorum, dem ersten (älteren) Garten von Markus Gastl. Er ist sozusagen das „Mutterschiff“ der 3-Zonen-Gärten, auch wenn die Ertragszone mittlerweile in den Hortus Felix abgewandert ist. Da wir voriges Jahr bereits da waren, habe ich heuer nicht so viele Fotos gemacht, bzw. nur welche die für uns persönlich nützlich sind. Da wir wissen, wie es ist, viel Fläche zu bewirtschaften, waren wir doch erstaunt, dass Markus hier noch über Erhaltungsmaßnahmen hinaus tätig ist und weitere Teiche für seine Lieblinge, die Gelbbauchunken baut, obwohl er nicht mehr vor Ort lebt.

Zweite Station war der nahegelegene Hortus Große Freiheit von Manuela Maier. Dort stießen weitere Hortusianer/innen zur Gruppe und freuten sich über Speis und Trank in der sonnengeschützten Garage. Am Garten von Manuela kann man erkennen, wie motiviert sie daran arbeitet, das 3-Zonen-Modell umzusetzen – schon der Eingang läßt keine Zweifel daran offen. Es gibt bereits Hotspot-, Puffer- und Ertragszonen sowie einen Teich und einen großen Materiallagerplatz für zukünftige Projekte. Ein zweiter Teich ist gerade im Entstehen und man darf gespannt sein auf die weitere Entwicklung dieses Gartens mitten im Siedlungsgebiet. Vielen Dank liebe Manuela für deine Gastfreundschaft und tolle Bewirtung!

Der Hortus Felix, Garten unserer Gastgeber Gerlinde und Markus, war die dritte Station des Tages. Obwohl wir erst vor einem Jahr hier waren, hat sich seitdem sehr viel getan. Dieser Garten ist eine Inspirationsquelle für die permakulturelle Umsetzung des Hortus-Prinzips. Upcycling und kreative Lösungen wohin man schaut. Die größte Zone im Hortus Felix ist eindeutig die Ertragszone, diverse Hotspot-Zonen zwischen den Gemüseflächen, Steinpyramiden und außen rum eine dichte Pufferzone fehlen aber auch hier nicht. Bald entsteht übrigens noch eine weitere Steinpyramide, denn jeder Gast hat aus seinem Hortus ein paar Steine mitgebracht – für ein bleibendes Andenken an das Hortus-Netzwerk. Eigentlich war geplant, dass wir die Pyramide gemeinsam bauen, aber das hätte wohl den zeitlichen (und räumlichen) Rahmen gesprengt. Deswegen haben nun Markus und Gerlinde in der nächsten Vollmondnacht eine nette Outdoor-Beschäftigung 😉

Der Abschluss des Tages mit gemütlichem Beisammensein und wahrhaft königlichem Speisenangebot fand im Hortus Biene Maja von Peter Obermeier statt. Dieser wunderschön am Waldrand gelegene Hortus ist, wie der Name schon sagt, ganz den Bienen gewidmet. Ein Schaubienenkasten und Wissensvermittlung im Info-Pavillon machen den Garten zum lohnenden Ausflugsziel, auch für Kindergärten und Schulen. Der nebenan befindliche Kräutergarten ist zwar kein Hortus, aber dennoch sehenswert – auch wenn ich davon keine Fotos mehr gemacht habe (irgendwann werden auch Hortussen müde und hungrig). An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an Markus und Gerlinde sowie alle Mithelfer/innen für die Organisation des Treffens und die Bereitstellung des tollen Essens!

Offiziell war dies das Ende des Hortus-Netzwerktreffens. Aber für Peter und mich ging es am nächsten Tag spannend weiter. Denn wir haben vor der Heimreise noch Birgit Helbig in ihrem Hortus Contemplationis et Diversitas besucht. Birgit ist eine äußerst liebenswerte Hortusianerin mit interessanten Tätigkeitsbereichen (u.a. Grafik, Naturschutz, Naturgartenplanung…), die sich in ihrem Hortus  zu einem harmonischen Gesamtbild vereinen. Das gestalterische Auge erkennt man wirklich überall – ebenso wie ihre Liebe zur Natur. Sie hält Vorträge und bietet seit heuer auch Führungen an, die aufgrund ihres vielschichtigen Fachwissens mit Sicherheit sehr, sehr interessant sind. Auch dir, liebe Birgit, herzlichen Dank für deine Zeit – und sollte es dich jemals nach Österreich verschlagen, freuen wir uns auf deinen Besuch!

Abschließend bleibt noch zu sagen, dass wir die Zeit mit Gleichgesinnten sehr genossen haben. Leider war es nicht möglich, mit allen längere Gespräche zu führen, aber wir konnten viel Interessantes erfahren und auch einige neue Ideen und  zahlreiche Inputs mitnehmen. Wir sind uns einig, dass es zur Stärkung des Netzwerkes sehr wichtig ist, sich persönlich kennen zu lernen. Deswegen werden wir auch in Zukunft immer wieder Hortus-Gärten besuchen, wenn wir unterwegs sind und es für beide Seiten passt. Und wir möchten euch ermutigen, das Selbe zu tun – es ist wirklich unglaublich bereichernd, sich zu vernetzen!

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4 Kommentare

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  1. Danke für eure Mühe… Ich war so traurig zuerst das ich nicht kommen konnte, doch eure Rückblicke geben so toll inspirierende Einblicke und Ausblicke… Da bleibt keine Zeit für traurig sein… Also kommt eine erste kleine Pyramide in den Hortus Balkonien der gerade neu entstanden ist… Nachdem ich ja nicht meinen Garten damals zum Hortus mit gestalten half.. Haben andere ihre Spuren hinterlassen und so ist ein Garten im Wandel… Hier könnt ihr aber sehen wie er letztes Jahr aussah…. Und ich habe den Mut gehabt nochmal anzufangen… Den Einblick poste ich hier im nächsten Beitrag… als Dankeschön für alle Hortelüti ♥️

  2. Liebe Hortelüti ’s,
    auch wenn ich aufgrund meiner wackeligen Gesundheit viele Reisen nicht so einfach machen kann, möchte ich mich doch als kleiner Teil dieses tollen Netzwerks bedanken… eine mini Pyramide.. für das Netzwerk zieht demnächst ein in den Hortus Balkonien auf 10m2. Danke für all eure tollen Gärten und Fotos und Berichte.

    eure Nette
    aus dem Hortus Balkonien

  3. Liebe Sigrid,
    Herzlichen Dank für den tollen Bericht.
    Ja, sich gegenseitig kennenzulernen ist von unglaublicher Bedeutung für unser Hortusnetzwerk und die Weitergabe des Wissens über das Hortusprinzip, die 3 Zonen etc . Wie sehen Gärten/Hortusse der Zukunft aus? Wie schaffen wir Oasen, Vernetzung zugunsten allen Lebens? Antworten auf diese Fragen können in jedem Hortus gefunden werden. Bin ganz neugierig auf Euren….
    Herzliche Einladung an euch in unseren Hortus Aquaveganum zu kommen, wann immer ihr des Weges seid.
    Lg Heidi

    1. Danke Heidi, werden wir ganz sicher machen, wenn wir mal in der Gegend sind!

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