Seit mehreren Jahren widmen wir uns mit viel Freude der Schaffung von unterschiedlichen Lebensräumen für die Tierwelt. In der Permakultur ist dieser Aspekt mehr oder weniger ein Nebenprodukt des sorgsamen Umgangs mit der Natur. Das Hortus-Konzept hat die Anlage von mageren und deshalb artenreichen Flächen mit einheimischem Bewuchs als einen der drei Eckpfeiler (3-Zonen-Garten).
Wir haben an vielen Stellen unseres Gartens Magerflächen (steinig, Bruchschotter) oder abgemagerte Staudenbeete angelegt. Es gibt auch mehrere schattige Bereiche, in denen ebenfalls hauptsächlich einheimische Pflanzen wachsen und den Insekten als Nahrungsquelle dienen. In den ursprünglich mit den typischen Gartencenter-Pflanzen angelegten Staudenbeeten haben wir die Schmuckstauden durch nützlichere einheimische Stauden ersetzt.
Die größte Hotspot-Zone befindet sich in unserem Hausgarten. 2019 musste der halbe Vorgarten wegen der Sanierung des eingestürzten Wintergartens als Baustellenzufahrt umfunktioniert werden. Nach Fertigstellung der Bauarbeiten haben wir altes Material aufgeschüttet und mit Bruchschotter bedeckt. Darauf wachsen nun viele unterschiedliche einheimische Wildpflanzen. Ein altes Fundament, das bei den Bauarbeiten zum Vorschein kam, haben wir ganz permakulturell als Wegbelag verwendet. Der Hausgarten war auf Grund der Lage am Bach und Waldrand schon immer ein besonderer Anziehungspunkt für viele Schmetterlings- und Hummelarten. Diese großen Wildblumen-Fläche ist also die perfekte Ergänzung!
Weitere großzügige Magerflächen befinden sich am großen Teich. Da wir den lehmhaltigen Boden nicht abtragen wollten, haben wir die Blühflächen durch Aufschütten von steinigem Material angelegt, mit Bruchschotter und/oder Sand bedeckt und mit Rewisa-Saatgut eingesät. Jedes Jahr erfreuen wir uns an den vielen Insekten, die sich dort um Blütenmeer tummeln.
Vor dem Waldgarten bei der Streuobstwiese befindet sich eine weitere große Magerfläche. Wir haben sie 2019 im Zuge der Anlage des Waldgartens realisiert – ihr Schmuckstück ist der senkrecht eingegrabene Stamm eines alten Birnbaumes, der jetzt als Totholz gerne von diversen Insekten und Vögeln besucht wird.
Kleinere magere Blühflächen haben wir im Genussgarten angelegt, um auch in diesem Bereich abwechslungsreiche Strukturen zu schaffen. Gerade beim Gemüse sind viele kleine Bestäubungshelfer immer willkommen – also schaffen wir ihnen Plätze, an denen sie sich wohlfühlen und Nahrung finden.