Kartoffeln unter der Haube

Heuer haben wir eine weiterentwickelte Form des Kartoffelanbaus vom vorigen Jahr ausprobiert.
Voriges Jahr hatten wir die Kartoffeln ja einfach auf die abgemähte Wiese gelegt und dick zugemulcht. Das hätte theoretisch auch gut funktioniert, die Ernte war dennoch mieserabel. Der Grund: Enten (die Kartoffeln mit 2-3 cm Durchmesser scheinbar lieben) und Wühlmäuse (angezogen durch die mehr als 50cm dicke Heumulchschicht). Heuer versuchten wir auch bei den Kartoffeln eine Mischkultur:

1. Dafür haben wir Ende März (früher ging es leider wegen gefrorenem Boden nicht) Puffbohnen in 50cm Reihen angebaut. Vorläufige Erfahrung: Sie wären gut aufgelaufen, allerdings haben unsere Hühner die Bohnen reihenweise ausgescharrt und so erheblichen Schaden angerichtet – weshalb jetzt auch ein hoher Zaun rund um den Gemüsegarten steht. „Dank“ der Kälte bisher blühen die Bohnen auch noch fleißig, was sie bei wärmeren Temperaturen schon eingestellt hätten. Zwischen die Bohnen kam Senfsaat als Gründüngung und Bodenbedeckung.

2. „Setzt mi im Mai, daunn kumm i glei“ – es ist Zeit für die Kartoffeln. Die Gründüngung wird ausgerupft und zum Mulchen beiseite gelegt.

3. Peter zieht mit der polnischen Radhacke seichte Gräben zwischen den Bohnen und reißt so das Wurzeldickicht vom Senf auf. Gleichzeitig entsteht dadurch eine flache Rille für die Kartoffeln während die Bohnen für höhere Standfestigkeit angehäufelt werden. In die Gräben geben wir Steinmehl.

4. Die Kartoffeln werden gelegt, manche ganz, manche werden auch geteilt und die Schnittflächen mit Holzasche desinfiziert. Danach werden die Kartoffeln mit ein wenig Erde bedeckt.

5. Jetzt kommt die erste Mulchschicht – und zwar Mulm, das ist Grasschnitt den wir im vorigen Jahr kompostiert haben und der heuer schon halb verrottet ist. Er ist ziemlich schwer und auch sehr dicht, das wird hoffentlich gefräßige Enten abhalten.

6. Auf den Mulm kommt noch eine zweite Mulchschicht, diesmal frischgemähtes, aber angetrocknetes Gras und der ausgerupfte Senf. Da diese beiden Mulchschichten nicht so hoch sind wie im vorigen Jahr, hoffen wir, dass sich die Wühlmäuse hier nicht so wohl fühlen. Der Mulch gibt den Puffbohnen zusätzlich Stütze, bisher sieht alles ganz gut aus, die ersten Kartoffeltriebe schieben sich mittlerweile auch schon durch die Mulchpölster ans Licht.

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6 Kommentare

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    • Manuel auf 10. November 2012 bei 21:12
    • Antworten

    Hab gerade euren interessanten Artikel gelesen.

    Sind gerade an der Jahresplanung für 2013 und haben uns jetzt entschlossen so eine Polnische Radhacke zuzulegen.

    Leider konnten wir keinen Österreichischen Versandhändler finden.

    Könnt ihr mir vielleich verraten wo ihr eure bekommen habt?

    lg
    Manuel

    1. Hallo Manuel, ja sicher verraten wir Dir die Adresse. Wir haben die Radhacke wie auch das Handsägerät bei Kress Landtechnik bestellt. Hier der Link: http://www.kress-landtechnik.de/wDeutsch/kress_produkte/gemuesebau/zubehoer/kleingeraete_start.shtml?navid=61
      Hast Du eine Webseite, damit wir sehen können, was Du/Ihr macht? Wir schauen uns nämlich gerne ähnliche Projekte an, man lernt schließlich nie aus 😉

        • Manuel auf 11. November 2012 bei 11:54
        • Antworten

        Danke für die Rasche Antwort.

        Die Seite von Kress, war auch die erste die wir gefunden haben.
        Wir dachten nur das man ich Österreich vielleicht auch so etwas bekommt.
        Aber anscheinend sind wir hier doch noch weit hinten nach.

        Internetauftritt haben wir keinen.
        Meine Frau bewirtschaftet momenten unseren Hausgarten/Acker für den Selbstverbrauch.
        Wir sind momentan noch in der Probier und Versuchsphase, haben uns noch nicht auf bestimmte Methoden oder sonstiges geeinigt.

        Wünsche euch noch gutes gelingen mit eurem Hof.

        mfg
        Manuel

  1. Ihr Lieben,

    interessante Methode!

    Hattet Ihr eine gute Kartoffelernte? Habt Ihr die Kartoffeln nur mit Steinmehl versorgt oder auch mit Mist, Kompost oder einem anderen Dünger?

    Seid Ihr auch gut an die Puffbohnen zum Ernten ran gekommen oder störten die Kartoffelpflanzen? Und wie sah es mit schwarzen Bohnenläusen aus?

    Liebe Grüße
    Paula

    1. Liebe Paula, Deine Webseite ist ebenfalls ein sehr interessantes Projekt, hab ich gleich mal gespeichert und werde später noch mehr darin schmökern.
      Die Kartoffelernte ist immer ganz gut, außer, dass wir stets mit den Wühlmäusen teilen müssen. Davon leben bei uns recht viele im Garten 🙂
      Dünger geben wir nicht, das gilt für den gesamten Gemüsegarten. Durch das Mulchen und Flächenkompostieren sind genügend Nährstoffe vorhanden – das erkennen wir an den Beikräutern, die da gedeihen. Allesamt nährstoffliebende Pflanzen.
      Die Ernte der Puffbohnen hat gut funktioniert, man kann ja vorsichtig zwischen die Pflanzen steigen. Bohnenläuse hatten wir keine. Auch Kartoffelkäfer sind bei uns nie ein Problem.

  2. Die Polnische Radhacke ist echt gut. Ich benutze die sehr gerne, jedoch habe ich die Grubberzincken zusätzlich nochmal von der oberseite her verschweißt, da mir mal einer abgebrochen war. Die Hacke wird mit 2 verschiedenen Rädern angeboten. Die mit dem großen Rad finde ich besser.

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